Vierstimmig
Malerei, Zeichnung, Installation
Birgit Knöchl
Ingrid Schreyer
Bernhard Resch
Siegfried Zaworka
Ausstellungseröffnung Freitag 6. September 2013 – 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 6. September – 6. Oktober 2013
Malerei, Fotos, Installation, Film, Literatur
Kuratiert von Ferdinand Götz und Charles Kaltenbacher
Dank an Brigitte und Helmut Loidl
KünstlerInnen:
Tassilo Blittersdorf
Elle Fee
Ferdinand Götz
Charles Kaltenbacher
Kai Kuss
Ulrike Neumaier
Ingeborg Strobl
Joyce Rohrmoser
Thomas Rucker
Evalie Wagner
Performance mit der Gruppe:
Das Fleisch ist süß
Es spricht Rudolf Vogtenhuber: Zur Poesie der Taube
Tiere gibt es seit jeher in der Kunst. Bereits in der Höhlenmalerei der prähistorischen Urzeit bilden Tiere und weniger Menschen die ersten Motive der Darstellungen. Sie berichten von Jagd und Zauber, Lebenswelt und Magie. Immer schon waren Tiere ein Vergleichsmaßstab für das Menschsein, vergewisserten sich Menschen ihrer selbst durch Konfrontation mit dem Animalischen, dem Fremden, dem Anderen. Die sich verändernden Auffassungen über die Tiere spiegeln das Selbstverständnis der Menschen nicht weniger als ihre religiösen Gottesvorstellungen.
Gedanken
von Evalie Wagner, 2015
„Das Tier hat etwas Geheimnisvolles, das, anders als die Geheimnisse der Höhlen, Berge und Meere, sich in besonderer eise an den Menschen wendet.“ (Berger 1981: 14). Sich den Tieren anzuvertrauen ist oft einfacher als den Menschen. Dieser Affinität zum Animalen liegt eine lange soziokulturelle Geschichte der Kunst zugrunde. Denn das erste thematische Objekt in der prähistorischen Malerei war das Tier und bis heute zieht es KünstlerInnen aller Genres in den Bann. „Zu seinem Beistand braucht der moderne Künstler ein Wesen, das noch im direkten Austausch mit anderen Lebensformen zu sein scheint…“ (Haslinger 2000: 27) Die Darstellung, der Umgang mit Tieren im Laufe der Jahrhunderte gibt tiefe Einblicke in das jeweilige Weltbild und die vorhandenen Wertvorstellungen. Tiere verkörpern das Bindeglied zur Natur. Menschen bewundern ihre Unabhängigkeit, ihre Instinkte, ihre Fähigkeit in der Wildnis zurechtzukommen. Obgleich unberührte Natur weitgehend von Kulturlandschaft verdrängt wurde, fungieren Tiere metaphorisch als ihre Vermittler und sind gleichzeitig die größten Verbündeten des Menschen. „Aber die ihm fehlende Sprache, sein Schweigen gewährleisten seine Distanz, seine Verschiedenheit, seine Ausgeschlossenheit vom Menschen.“ (Berger 1981: 14) Tiere sind dem Menschen ähnlich und unähnlich, sie leben, fühlen, atmen und sterben. Sie sind „geliebte, gefürchtete und gegessene Gefährten“, wie eine Ringvorlesung im Wintersemester 2011/ 2012 an der Karl-Franzens- Universität in Graz titelt. Seit jeher werden sie als Sinnbilder für menschliche Eigenschaften eingesetzt. Als Platzhalter verkörpern sie Wünsche, Begierden, Ängste und Fähigkeiten. Für manche KünstlerInnen haben die Tiere fast einen religiösen Charakter, sie betrachten sie auf eine schamanistische Art und Weise. Vielen Arbeiten liegt die Sehnsucht nach der Rückgewinnung einer verloren geglaubten , symbiotischen Beziehung von Mensch und Tier zugrunde. Ähnlich wie Josef Beuys, der das Tier oft in den Mittelpunkt seiner künstlerischen Projekte stellte. In der Performance „I like America and America likes Me“ verbringt er drei Tage eingesperrt mit einem Kojoten, dem er sich anzunähern versucht. Nach Aussage von Beuys symbolisiert der Kojote die UreinwohnerInnen Amerikas und deren Verbundenheit zur Natur. Im Spiegel der Kunst und der Tiere, so scheint es, können wir Menschen uns selber erst richtig sehen.
Literatur: Berger, John (1981) Warum sehen wir Tiere an? Das Leben der Bilder oder die Kunst des Sehens. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach Haslinger, Regina (2000) Die Erinnerung der Kunst an das Tier In: Erika Rödiger – Diruf (Hg.): Herausforderung Tier von Beuys bis Kabakov. München: Prestel. S. 18 – 35
Ausstellungsdauer: 08.05.2015 – 07.06.2015
Video der Ausstellung „Animal Farm“
Saisonabschluss in der Deutschvilla in Strobl zum 13. mal – heuer NEU unter dem Titel „Kunst – Buffet – Musik“. Hinter diesem Motto verbirgt sich eine offene Ausstellung für ALLE, also „Profi-Künstler“ und Amateure.
Notwendig ist nur der Wunsch, die eigenen Arbeiten zeigen zu wollen und, wie der Titel schon sagt, ein kleiner Beitrag für das gemeinsame Buffet oder sein Instrument mitzubringen.
Somit ist jeder gleichzeitig Aussteller und Betrachter und hat bei gutem Essen und Trinken die Gelegenheit auf ein Gespräch über kleine Dinge oder große Kunst. Was im heurigen Jahr NEU dazukommt, ist der Appell an alle MusikerInnen ein Instrument mitzunehmen (Gitarre, Trommel, Mundharmonika, Kochlöffel, etc. ) – wir werden das Beisammensein auch musikalisch untermalen!
Ab 17 Uhr können die eigenen Arbeiten gehängt oder gestellt werden, die Anzahl der Werke hängt von der Größe und vom Andrang ab.
Um 20 Uhr wird die Ausstellung eröffnet‚ anschließend das Buffet genossen und musiziert.
Konzert
Bernhard Schnur
Der brilliante Wiener Singersongwriter zu Gast.
Bernhard Schnur hat recht: Es gibt keinen wie ihn. Er ist ein Veteran, der die ewigen Werte hochhält – Melodie, offene Gitarrenakkorde, die Beatles -, und er ist ein Verblüffung auslösender Bühnenentertainer, der kreischen kann wie ein Vogel und röhren wie ein Sumpfmonster. In den 90er-Jahren war er Komponist und Bandleader der Underground-Popper Snakkerdu Densk, und im neuen Jahrtausend hat er seine musikalische Sprache auf bislang drei Platten verfeinert. Man erkennt einen Schnur-Song, wenn man ihn hört: an der Stimme, an der Art, wie sich deren ohrwurmverdächtige Gesangslinien zwischen die Noten der stets heftig schwingenden Gitarrensaiten schmiegen.
Solo mit Gitarre – so tritt er meistens auf und sprengt dabei mühelos die Grenzen des Songwriter-Genres. Weil er nicht zupft, sondern schlägt, weil er seine Hüften zucken lässt, weil er lustig ist und zugleich fast heilig in seiner ernsten Hingabe an das Format Popsong. Sofern man den nicht nur auf Englisch, sondern auch auf Italienisch, mit Fantasieworten oder mit slawischer Färbung singen kann. Ein Schuss McCartney, ein Schuss Helge Schneider, zwei Schüsse Bernhard Schnur. Gelegentlich hat er auch eine Band, die seinen Liedern die würdige Weite des Cinemascope verleiht.