2013 – Antonin Artaud

Ganzjährig – gewidmet ein Raum einer internationalen Künstlerpersönlichkeit
Artaud

Artaud kam 1896 in ein gutbürgerlichem Elternhaus in Marseille zur Welt. Er brachte es im Arbeitsrausch auf eine Mitwirkung in 22 Filmen und war Verfasser von 26 Büchern. Artaud wird manchmal als einer der Urväter der Performance-Kunst angesehen. Er war
Mitglied der Bewegung des Surrealismus. 1926 gründete er das Theater der Grausamkeit, einem Theater des Mangels und der Krise. Er sah als Double des Theaters die Pest, die Metaphysik und die Grausamkeit. Eine Aufführung sollte für ihn keine Mimesis, also Nachahmung der Wirklichkeit sein, sondern war eine Wirklichkeit für sich. 1936 reiste er nach Mexiko, wo er einige Monate im
Norden bei den Tarahumara Indianern lebte. Auf einer späteren Reise zu den keltischen Druiden nach Irland, glaubte er den Stock von St. Patrick erlangt zu haben. Nach der Rückkehr nach Frankreich, im Glauben an die Apokalypse, wurde er ab 1937 als Patient in geschlossenen psychiatrischen Kliniken gegen Schizophrenie behandelt, und erst 1946 durch die Hilfe von prominenten Freunden entlassen. Danach schrieb er weiter Bücher und erarbeitete für das Radio sein berühmtes Stück: Schluss mit dem Gottesgericht.