Ich war zeitlebens eine auf Felsen wachsende,
einsame Zirbelkiefer.
Samenlos, hart und knorrig,
aber windgefeit.
Alma M. Karlin
Wie wird aus einem 1889, mit einer halbseitigen Lähmung, geborenen Mädchen eine wagemutige Frau?
1908 entflieht Alma M. Karlin der Enge ihrer Heimatstadt Cilli (slowenisch Celje) im damaligen Österreich-Ungarn nach London, studiert Sprachen und verdient ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen und Privatstunden. Nebenbei legt sie in kürzester Zeit Prüfungen in Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, English, Französisch, Spanisch, Italienisch und Russisch ab, lernt Sanskrit, Chinesisch und Japanisch.
Als Staatsbürgerin eines Feindeslandes muss sie 1924 London, wegen des Ersten Weltkriegs verlassen und lebt danach in Norwegen und Schweden.
1919 bricht sie zu einer achtjährigen Weltreise auf, die sie durch fünf Kontinente führt und schließlich acht Jahre dauern soll. Allein als Frau und ohne Geld, begleitet nur von ihrer Schreibmaschine „Erika“, mit der sie sich ihren Lebensunterhalt verdient. Ihr Weg führt sie über Peru, den USA, Japan, China, Australien, Neuseeland, zahlreichen Inseln der Südsee, Indonesien, Malaysia, Thailand, Indien, Eritrea und Ägypten zurück nach Europa.
Durch ihre Bücher über diese Reise, die sie nach ihrer Heimkehr nach Cilli verfasst, wird sie zu einer der berühmtesten europäischen Reiseschriftstellerinnen der Zwischenkriegszeit.