DAS GRAUE VLIES – Vliesbandarbeit
Ausstellungseröffnung – 04.09.2015 | 20 Uhr
DAS GRAUE ♭
Bildende Kunst
Zoe Guglielmi
Lavinia Lanner
Elisabeth Wedenig
Musik
Michael Wedenig
Bildende Kunst trifft auf Musik. In der interdisziplinären Zusammenarbeit werden verschiedene Varianten der Interaktion ausgelotet, die KünstlerInnen begeben sich somit auf neues künstlerisches Terrain. Auf dem Weg zur eigenen, hausgemachten Fusion der Künste entdecken sie Gemeinsamkeiten, ähnliche Prozesse und Denkweisen in der ‘Musik als Zeitkunst und der Malerei als Raumkunst’ (Adorno). Es werden bewährte Herangehensweisen erforscht und weiterentwickelt. Somit erweitern wir unsere Bandbreite, vervielfältigen unsere Möglichkeiten. Resultierende Konzepte dienen als Wegweiser für Schritte in die gleiche Richtung. Wir denken zusammen und sprechen uns ab. Mehrere Kunstwerke werden so zu einem.
‘It should be evident that movements, colours and light are to be treated in the same way as notes are usually handled: they must make music. Figures and structures are to be formed, as it were, from various light values and shades of colour, resembling the structures, figures and motifs of the music’ (Arnold Schönberg, Stil und Gedanke: Aufsätze)
Das Kollektiv DAS GRAUE ♭ existiert seit 2011 und hat sich bisher der Zusammenarbeit zwischen bildender Kunst und Musik auf vielfältige Weise in audiovisuellen Gesamtkunstwerken angenähert.
Das verbindende Element, das sich hier durch die gesamte Ausstellung zieht, ist graues Vlies. Konkret haben die Künstlerinnen sich mit dem Vlies ein Material ausgesucht, welches als Hilfsmittel vielseitig eingesetzt wird, jedoch dabei kaum als solches im Mittelpunkt steht.
Einige hundert Arbeiten auf Vliesquadraten werden im Ausstellungsraum installativ gehängt. „Vliesbandarbeit“ als Wortspiel, bezieht sich auf die fließbandartige Produktionsweise. Konkret haben die Künstlerinnen, angelehnt an Fabriksarbeit serienweise das Vlies bearbeitet, wobei es im Zuge der verschiedenen Arbeitsschritte durch alle Hände gereicht wurde. Die Sujets der in Serien von 10-30 gestalteten Arbeiten, sind allesamt der Erzählung des goldenen Vlies’ aus der griechischen Mythologie entlehnt. Die drei Künstlerinnen haben sich auch in großformatigen individuellen Arbeiten dem Thema angenähert.
Michael Wedenig bespielt den Raum mit eigens für die Ausstellung geschaffenen Gerätschaften, manipulierten Tonbändern, platonischen Dialogen zwischen Computerstimmen, Fragmenten einer griechischen Komposition aus dem Jahr 138 v. Chr.
Unabhängige akustische Stationen im Raum, die sich doch miteinander wie auch mit den Arbeiten der bildenden Künstlerinnen verbinden. Anknüpfungspunkte zwischen Ton und Bild sind vielfältig: der verändernde Effekt von Vlies auf die Akustik im Raum ist einer, aber auch die Zitate Platons lassen sich in den Vliesbandarbeiten wiederfinden. Zu Loops zusammengeschnittene Tonbänder bilden zudem eine Analogie zur Fließbandarbeit, wobei die bildenden Künstlerinnen Tonbandreste auch in ihre Arbeiten integriert haben.
Zusätzlich werden bei der Ausstellung in Solo-Präsentationen auch Auszüge aus den bisherigen Arbeiten der Künstlerinnen gezeigt.
Am Eröffnungsabend spielt der Musiker Michael Wedenig aus seinem im Frühjahr erschienenen Soloalbum stadt | land | fuzz.
www.facebook.com/DasBbWarImmerGrau
Ausstellungsdauer: 04.09.2015 – 04.10.2015